Traumatherapie

Verarbeitung von Traumatisierungen mit Hilfe von gestalttherapeutischer Traumatherapie

Traumatische Ereignisse wie Gewalterfahrungen, sexueller Missbrauch oder Vernachlässigung in Kindheit und Jugend brauchen eine besondere Form der psychotherapeutischen Verarbeitung, ebenso wie später erlebte oder auch akute traumatische Geschehnisse. Dazu können (Verkehrs-)Unfälle genauso gehören wie Gewalttaten.

Manchmal sind Ihre Erinnerungen an das Erlebte nur bruchstückhaft und dennoch wirft es lange Schatten in Ihr jetziges Leben.

Erfolgreiche Psychotraumatherapie hilft Ihnen zunächst einmal, psychische Stabilität zu gewinnen. Von dieser sicheren Basis aus können Sie dann in die schmerzliche Vergangenheit schauen, sie verarbeiten und Ihre inneren Wunden heilen lassen.

Ziel der gestalttherapeutischen Traumatherapie ist es, nach gelungener Aufarbeitung der traumatisierenden Inhalte, Ihr inneres Wachstum zu fördern, Ihr Selbst zu stärken, um mit Selbstvertrauen in die Zukunft schauen zu können.

Was passiert in einer Traumatherapie?

Wer schon einmal einen Schock erlebt hat, z.B. als Zeuge eines Verkehrsunfalls, hat einen kleinen Einblick in die psychischen Verarbeitungsprinzipien eines Traumas erhalten. Während ein Schockerleben nach Stunden oder wenigen Tagen überwunden ist, stellt ein Psychotrauma eine weitaus tiefer greifende seelische Verletzung dar. Ein Mensch reagiert traumatisiert, wenn er eine ihn überwältigende, seine emotionalen, psychischen Kapazitäten überfordernde Situation (oder Situationen) erlebt, die mit Gefühlen des Ausgeliefertseins, der Hilflosigkeit und der Ohnmacht einhergehen. Äußerungen in späteren Schilderungen wie „Es war so, als ob es jemand anderem passierte“ oder „Ich stand wie neben mir“ sind sprachliche Hinweise darauf, dass die eigenen Gefühle ausgeschaltet bzw. eingefroren werden, damit man überhaupt in der überwältigenden Situation überleben kann.

Gestalttherapie in Berlin - Traumatherapie

Die Auswirkungen von psychischen Traumatisierungen sind umso einschneidender und psychisch gravierender, je jünger der Mensch zu Beginn der Traumatisierung war, je öfter er die traumatischen Situationen erlebt hat und je dichter die Beziehung zum Täter/zur Täterin war. Weitere Parameter, die eine Psychotraumatisierung verstärken, sind u. a. der Grad des erlebten Ausgeliefertseins, der erlebten Gewalt und die Häufigkeit der traumatisierenden Situationen.

Psychotraumata hinterlassen aus unterschiedlichen Gründen Stressreaktionen im Körper. Zum einen, da der biologische Rhythmus von Kampf oder von Fluchtstrategien nicht vollständig durchlaufen wurde, sondern man in einem emotionalen Todstellreflex verharrt. Zum anderen, weil der Körper so lange in einer Dauererregung verbleibt, wie nicht auch unbewusst sichergestellt ist, dass die gefährliche Situation beendet ist. Dass viele Situationen unbewusst das Trauma triggern, ist vielen Betroffenen vor der Psychotraumatherapie gar nicht bewusst.

Von einer Posttraumatischen Belastungsreaktion (PTSB) spricht man, wenn fetzenartige Erinnerungen (Flashbacks), Vermeidungsverhalten in Bezug auf die Emotionen zum Trauma und eine dauerhaft erhöhte Erregung (z. B. Schlafstörungen, Herzrasen, Panikgefühle) für den Zeitraum von mindestens einem Monat (nach DSMV- IV) hinzukommen. Dissoziationen, Depressionen oder Drogenanfälligkeit können weitere Begleitsymptomatiken sein.

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass es unterschiedliche Anforderungen an eine Traumapsychotherapie gibt. Zum einen muss die zumeist unbewusste Dauererregung bzw. Angst vor der Wiederholung der traumatisierenden Ereignisse unterbrochen werden. Zum anderen sollte die emotionale Erstarrung aufgelöst werden, so dass die unterschiedlichen Gefühle, die in der traumatisierenden Situation entstanden, aber nicht ausgelebt wurden, sich ausdrücken dürfen.

Das Dreiphasenmodell der Traumatherapie trägt diesen Anforderungen Rechnung.

In der ersten, der Stabilisierungsphase, geht es u. a. darum, die bisherige Dauerkrise zu verlassen, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen und mehr Ruhe zu gewinnen. Sich bewusst zu machen, dass sich die traumatisierenden Ereignisse im Hier und Jetzt nicht wiederholen, wird als sehr hilfreich erlebt. Je nach psychischem Reifegrad des Klienten werden auch psychische Strukturen zur Verarbeitung emotionaler Inhalte aufgebaut.

In der zweiten Phase, der psychologischen Traumaverarbeitung, steht das sich Wiedererinnern an die traumatisierenden Ereignisse im Vordergrund. Hierzu gehört besonders das Verarbeiten der emotionalen Inhalte. Diese können durchaus auch durch widersprüchliche Gefühle wie z. B. Hilflosigkeit, Ohnmacht, Aggression, Schuld und Scham geprägt sein.

Den Abschluss bildet die Integrationsphase. Nun können die Erlebnisse wie Bilder in ein Fotoalbum zurückgelegt werden. Das Erlebte ist Teil der eigenen Geschichte, aber nicht mehr die beängstigende Kraft im Hier und Jetzt. Man lernt mit den eigenen Sensibilitäten aufgrund des Erlebten umzugehen und wird sich der eigenen Stärken bewusst, die aus dem Überleben und Aufarbeiten solcher Situationen entstanden sind.